Quantcast
Channel: rehlein backt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 226

Vegane Red Velvet Cupcakes

$
0
0
Backen ohne Eier, Milch, Joghurt, Frischkäse & Co habe ich mir immer unmöglich vorgestellt. Aber da mit der veganen Lebensweise auch das vegane Backen immer mehr Trend wurde, musste ich es einfach auch irgendwann mal testen! Ich wollte unbedingt wissen, ob die Gebäcke wirklich genauso  gut schmecken wie die unveganen Verwandten und ob man ohne Eier tatsächlich eine gute Konsistenz erreichen kann. Zu diesem Zweck habe ich vom Neun Zehn Verlag ein Rezensionsexemplar von Stina Spiegelbergs Veganpassion zur Verfügung gestellt bekommen. Obendrauf gab es außerdem eine Ausgabe, die ich an euch verlosen darf, fein oder? (Dazu in einigen Tagen mehr, wenn ich die Rezension veröffentliche.) Zunächst möchte ich euch von meinem ersten veganen Backversuch berichten und das Rezept meiner Wahl präsentieren: Red Velvet Cupcakes!


Die wollte ich ohnehin schon immer mal machen, wobei mir an sich die originalen vorschwebten. Die, in denen wundersame, magische Dinge vor sich gehen und in denen Kakao und Essig roten Teig hervorbringen. (Nicht die, die mit einer Tonne roter Lebensmittelfarbe bearbeitet werden.) Nun ... gebacken habe ich jetzt etwas völlig anderes, denn die rote Farbe dieser Red Velvet Cupcakes rührt von einer ganz besonderen Zutat: Roter Bete. Und das ist jetzt der Moment, in dem ihr bestimmt ganz angewidert euer Gesicht verzieht und das Blog schnell wegklickt. :D So zumindest habe ich zuerst reagiert, als ich das Rezept überflogen habe, denn ich HASSE rote Bete! Letztendlich siegte dann aber doch mal wieder die Neugierde, denn Rote Bete ist eigentlich ja violett und ich wollte einfach wissen, wie das funktionieren soll.

Und das sind meine Erkenntnisse dieses Experiments: Erst einmal war es leichter als gedacht, die Zutaten zu bekommen. Schon im ersten Reformhaus hatte ich Glück und fand dort "wie Frischkäse", ein Soja-Produkt, das optisch und vom Geruch her stark an eine Gesichtsmaske erinnert, die ich mal hatte, und 2,09 Euro gekostet hat. Ebenfalls fündig wurde ich bezüglich der im Rezept aufgeführten veganen Sahne und kaufte auf Empfehlung der Angestellten Kokos-Schlagcreme. Die kam sogar 2,29 Euro. Erste Erkenntnis: Vegan backen geht ins Geld. Die restlichen Zutaten sind normal und man hat sie an sich alle im Haus, bis auf die rote Bete natürlich. Frische habe ich keine ergattern können, also habe ich eingelegte Scheiben verwendet. Ist sowieso leichter, weil man nichts schälen muss und sich die Sauerei spart.

Gebacken sind die Cupcakes unglaublich schnell und alle Zutaten ließen sich prima verarbeiten. Auch wenn ich beim Anblick des veganen Frischkäses nicht damit gerechnet habe, ist das Topping schön weiß geworden und auch fluffy! Und auch die Cupcakes sind toll geworden, prima hoch gegangen und haben eine glatte Oberfläche bekommen. Wirklich rot sind sie nicht, aber rötlich und das ist meiner Meinung nach ausreichend, wenn man auf chemische Farben verzichtet. (Und tatsächlich ergibt Schokoladenteig plus violette Rote Bete So-was-wie-Rot! Hab ich wohl bei der Farbenlehre im Kunstunterricht nicht ganz aufgepasst.)


Doch genug des Lobs, jetzt kommen wir zum dicken ABER: Der Geschmack lässt stark zu wünschen übrig. Ich war davon ausgegangen, dass die rote Bete einzig der Saftigkeit und der Farbe dienen soll, aber geschmacklich nicht ins Gewicht fällt. Leider schmeckt man sie aber doch heraus und der Teig war ansonsten reichlich geschmacksneutral - weswegen ich die Zuckerdosis in den Angaben hier verdoppelt und den Kakaoanteil erhöht habe. Und auch das Topping hätte ein paar Löffel Puderzucker gut vertragen können. Es hatte eine leichte Kokosnote, was ganz in Ordnung war, aber mir fehlte die Süße - zudem ist dieser Frischkäse-Ersatz auf Sojabasis einfach nicht mein Ding. (Ich weiß auch nicht, aber alle Soja-Produkte, die ich bisher versucht habe, hatten so was leicht "Muffiges" an sich, wenn ihr versteht? Arks.) Vielleicht wäre es leckerer gewesen, wenn ich nur die Kokos-Schlagcreme als Topping verwendet hätte. Dennoch behaupteten die Verkoster, die sich in der Foodsharing-Gruppe auf Facebook freiwillig gemeldet haben, dass die Cupcakes ganz lecker seien. (Vermutlich waren sie nur höflich.) Hier also das optimierte Rezept, damit eure veganen Red Velvet Cupcakes wirklich gut schmecken:

(Zwölf Cupcakes)

Zutaten für den Teig:

200g Mehl
20g Stärke
50g Kakao
1/2 Pck. Backpulver
200g Zucker
160ml Mineralwasser
100g frische rote Bete (abgetropft aus dem Glas geht auch)
70 - 80ml Öl

Zutaten für das Topping:
200ml aufschlagbare, vegane Sahne bzw. Schlagcreme
1 Prise Salz
1 EL Sahnesteif
2 Pck. Vanillezucker
ggf. noch etwas gesiebter Puderzucker


Zubereitung:
Nehmt euch eine große Rührschüssel und vermischt darin die trockenen Zutaten für den Teig. Holt dann eure rote Bete, schält und würfelt diese (tragt dabei UNBEDINGT Einmal-Gummihandschuhe, sonst habt ihr tagelang lila Finger!) und vermixt die Stückchen zusammen mit dem Mineralwasser mithilfe eines Pürierstabs zu einer cremigen, hübsch violetten Masse. Gießt zum Schluss das Öl dazu, vermengt den Teig nochmals gut und füllt ihn anschließend in ein mit zwölf Papierförchen ausgelegtes Muffinblech. Da der Teig nicht sonderlich hochgeht, könnt ihr ruhig niedrige Förmchen wählen. Backt die Cupcakes etwa 20 Minuten bei 175 °C und lasst sie danach gut auskühlen.

Während die Küchlein im Ofen sind, könnt ihr schon das Topping vorbereiten. Füllt die Sahne in ein hohes Gefäß und schüttet das Sahnesteif hinzu. Nun auf höchster Stufe mit dem handrührgerät oder der Küchenmaschine knapp drei Minuten aufschlagen und dabei den Vanillezucker einrieseln lassen. Es entsteht eine fluffige, reinweiße Creme. Sollte euch diese zu wenig süß sein, gebt nach und nach einen Teelöffel gemahlenen Puderzucker hinein, bis euch das Topping schmeckt. Stellt die Schüssel dann erst mal für 30 Minuten in den Kühlschrank.

Mein Lieblingsteil ist immer das Aufspritzen des Toppings. Nehmt euch dafür einen Spritzbeutel mit geschlossener Sterntülle und setzt mittelgroße bis große Cremetuffs auf die erkalteten Cupcakes. Wer mag, streut noch Zuckerperlchen drüber, fertig!

Und wer das Experiment gewagt hat, muss mir unbedingt vom Ergebnis erzählen, ja? Und alle anderen können mir gerne ihr leckerstes veganes Rezept verraten, denn neugierig bin ich immer noch!



Viewing all articles
Browse latest Browse all 226