Da ist es nun, das neue Jahr. Nach all dem Trubel und den Veränderungen in den vergangenen Monaten, die einfach mal mein ganzes Leben von Grund auf neu geordnet haben, endete 2016 für mich erzwungen ruhig: Ein hundsgemeiner grippaler Infekt hat mich nur zwei Tage vor Heiligabend mit fast 39 Fieber umgeworfen, sodass ich die Feiertage krank auf dem heimischen Sofa statt im Kreise meiner Lieben verbrachte. Erstaunlicherweise war das aber absolut okay und gut so und ich habe Besinnlichkeit auf ganz andere Art erfahren: Die Ruhe gab mir Raum, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und über vieles nachzudenken.
Auf das Bloggen bezogen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es mich auf diese Art und Weise nicht mehr glücklich macht. Mein Alltag lässt mir einfach nicht mehr genug Zeit, das Blog in dem Maße zu pflegen, wie ich es gern täte. Denn hinter jedem Beitrag stecken mehrere Stunden bis Tage Arbeit, die euch als Leser vielleicht nicht mal bewusst sind: Das Backvorhaben will geplant, Zutaten eingekauft und das Gebäck zubereitet werden. Das Setbauen und Shooten kann mitunter auch mindestens eine bis anderthalb Stunden kosten, dazu kommen später noch die Bildauswahl und -bearbeitung sowie nicht zuletzt das Texten des Beitrags inklusive des Rezeptes. So mancher Post hat – ohne Witz oder Übertreibung – mein gesamtes Wochenende gefressen und manchmal kam es sogar vor, dass ich selbst dann etwas produziert habe, wenn ich nicht mal Lust auf Kuchen hatte. Das Resultat: Mein eigener Anspruch, jeden Sonntag etwas Neues hochzuladen, hat mir mehr und mehr den Spaß am Bloggen und auch am Backen genommen.
Dazu kam der immer größer werdende Frust über meine Bilder, die mir nicht gefallen, sowie der trotz größter Anstrengung fehlende Erfolg. Als Blogger macht man nur zu leicht den Fehler, sich mit anderen Bloggern zu vergleichen. Das ist fatal, denn dass einige der „großen“ Blogger hilfreiche Bekannte haben oder selbst gelernte Fotografen oder Online-Marketing-Spezialisten sind und deren Erfolg daher kaum verwunderlich, das ist nicht immer ersichtlich. (Ebenso unsichtbar ist die immense Arbeit, die sie tagtäglich investieren müssen, um diesen Erfolg auch zu halten.) Natürlich gibt es genug Blogger, die sich wie ich auch, alles selbst beigebracht haben. Als ich mit meinem Blog begann, hatte ich keinerlei Ahnung vom Programmieren oder davon, wie SEO funktioniert. Mir fehlte das Gefühl für schöne Arrangements, wie auch ausreichend technisches und dekoratives Equipment. Und fotografiert hatte ich bis dato lediglich im Automatikmodus meiner billigen Digitalkamera. Seitdem habe ich viel gelernt und mich verbessert, vollkommen ohne fremde Hilfe. Darauf bin ich stolz, keine Frage, dennoch bin ich noch immer weit entfernt von dem, was ich erreichen möchte. Dieser Frust droht nun schon seit einigen Monaten, mein geliebtes Hobby zu zerstören – und das will ich unbedingt verhindern.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe deshalb beschlossen, ab sofort auf Statistiken und selbst auferlegte Fristen zu scheißen. Ich werde mich nicht mehr mit vermeintlich erfolgreicheren Bloggern messen, denn ich habe schlicht nicht die Möglichkeiten und bin auch absolut nicht bereit, das zu leisten was nötig wäre, um mit den großen Fischen mitschwimmen zu können. Wozu auch? Ich habe schließlich NICHTS davon. Ganz recht: Außer den Spaß an der Freude und hin und wieder ein Rezensionsexemplar habe ich nichts vom Bloggen. Ich verdiene damit keinen Heller, stecke ganz im Gegenteil viel, viel Geld hinein. Habe das auch immer gern getan. Aber dieses Hobby ist nicht nur teuer, sondern auch zeitintensiv und passt so leider nicht mehr in meinen Lebensalltag. Deshalb werde ich ab diesem Tag nur noch dann backen und bloggen, wenn ich wirklich Zeit und Muße dazu habe – auch wenn das bedeutet, dass vielleicht nur noch alle vier oder auch nur alle acht Wochen ein neuer Beitrag erscheinen wird und meine Zahlen noch mehr einbrechen als sie es sowieso schon getan haben, seitdem ich angefangen habe zu arbeiten. Das tut mir für euch, meine lieben und treuen Leser, sehr leid. Aber es ist ein notwendiger Schritt, denn andernfalls würde ich das Bloggen irgendwann vielleicht ganz sein lassen.
Zudem möchte ich bei dieser Gelegenheit dazu aufrufen, mehr Dankeschöns zu verteilen. Denn wir Blogger sind auch nur Menschen, die sich über Anerkennung für ihre Arbeit freuen. Zumal wir alles unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die „Währung“ der Blogger sind Kommentare und Likes. Leider steht aber, bei mir wie auch auf allen Blogs, einer lächerlichen Zahl von Nutzern, die sich auch mal für ein tolles Rezept oder einen guten Beitrag bedanken bzw. sich dazu äußern, eine Unmenge stiller Leser gegenüber, die das Angebot nutzen, davon auf verschiedene Weise profitieren, den Urhebern aber nie mal ein nettes Wörtchen da lassen. Auch auf die Gefahr hin, patzig zu klingen: Das ist undankbar. Ich selbst lese aus Zeitmangel kaum noch andere Blogs, aber wenn ich es tue, lasse ich immer einen Kommentar da. Denn ich kenne den Aufwand dahinter und möchte diesen damit ein klein wenig honorieren. Bitte tut das auch. Es ist eine kleine Geste, die aber große Wirkung beim Empfänger haben kann. Und sie garantiert euch, auch weiterhin ein so grandios breitgefächertes Angebot an Blogs lesen zu können. Danke.
Nach diesen ernsten Worten widme ich mich nun aber endlich dem heutigen Rezept! Zum Geburtstag habe ich mir ein Törtchen ganz nach meinem Geschmack gebacken: Mit einem richtig herben Schokoladenboden, cremiger Vanillesahne und Mangostückchen als fruchtige Ergänzung. Alles insgesamt nicht sehr süß, denn in letzter Zeit reduziere ich den Zucker in meinen Gebäcken bewusst. Wenn ihr also ein süßeres Ergebnis haben wollt, verdoppelt die Angaben einfach. Zudem empfehle ich euch, unbedingt eine frische Mango zu verwenden. Ich habe mit TK-Mango gearbeitet und der ging jeglicher Geschmack völlig ab. Dennoch war das Törtchen köstlich und ich hoffe, diese Kombination sagt euch ebenso zu wie uns.
Nicht zuletzt möchte ich euch ein frohes, neues Jahr wünschen: Auf dass 2017 für euch voller Genuss, Gesundheit, schöner Stunden mit lieben Menschen und insgesamt einfach fabelhaft werde! Und ich danke allen Lesern, die mir im letzten Jahr mit ihren Worten das Bloggen versüßt haben. Ihr seid mein Treibstoff und euer Dank mein Antrieb.
Herzlichst, Rebecca
Zutaten für den Teig
(20cm Springform)40g Kakao
120g Mehl
50g Zucker
1 Prise Salz
½ TL Backpulver
1 gestrichener TL Natron
1 Ei
200ml Buttermilch
1 EL Öl
1 TL Vanilleextrakt
Zutaten für die Füllung und Deko
200-300g süße Sahne1 Vanilleschote
Vanillezucker nach Belieben
1-2 frische Mangos
Zubereitung
Eine kleine Springform (20 cm Durchmesser) fetten und mit Kakao ausstäuben. Den Backofen auf 175 °C Ober/Unterhitze vorheizen. Die trockenen Zutaten vermengen, danach Ei, Buttermilch, Öl und Vanilleextrakt einrühren. Den Teig in die Form füllen und 35-40 Minuten backen. Vollständig auskühlen lassen.Die Sahne steif schlagen. Die Vanilleschote längs aufschneiden, die Samen herauskratzen und zur Sahne geben. Mit Vanillezucker abschmecken. Die leere Vanilleschote könnt ihr noch verwerten und euren eigenen Vanilleextrakt herstellen.
Die Mangos schälen, das Fruchtfleisch vom Kern trennen und klein würfeln. Den Schokoboden zweimal horizontal durchschneiden, der zweite Schnitt sollte die unschöne Erhebung entfernen, damit zwei flache Böden entstehen. (Diesen „Deckel“ könnt ihre direkt aufessen, wird nicht mehr gebraucht.)
Die Sahne in einen Spritzbeutel mit französischer Sterntülle füllen und den ersten Boden mit Tupfen bespritzen. Die Hälfte der Mangowürfel darauf verteilen und den zweiten Boden auflegen. Eine dünne Schicht Sahne darauf verstreichen, mittig Mangostücke verteilen und rund herum Tupfen spritzen. Diese mit einzelnen Fruchtwürfeln toppen. Fertig! Bis zum Servieren kühlstellen.